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Städteansichten als Markenzeichen: Wo Gedichte, Märchen und Malerei zusammenkommen

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Künstlerin
Elisabeth Lüchtefeld
Telefon:0 30/30 60 56 90
Website:www.elisabethluechtefeld.de
Foto von Elisabeth Lüchtefeld, Künstlerin, RahnsdorfFoto von Elisabeth Lüchtefeld, Künstlerin, RahnsdorfFoto von Elisabeth Lüchtefeld, Künstlerin, Rahnsdorf

Kunst im Treppenhaus

Stand: Juli 2023

Wenn man in Friedrichshagen das Gebäude am Müggelseedamm 125 betritt, ist man von der Architektur des Treppenhauses begeistert. Blaue Fliesen zieren den Boden, ein roter Stoffteppich entführt in die oberen Etagen.

Im Hof, hinter einer großen quietschenden blauen Holztür, hat Künstlerin Elisabeth Lüchtefeld ihr Atelier. Sie nimmt mit der Kombination von Malen, Zeichnen und Schreiben eine ungewöhnliche Stellung unter den Künstlern ein. Als wäre das noch nicht genug, gibt sie sich zudem überaus international. Sie setzt bei ihren Büchern am liebsten gleich vier Sprachen ein: Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Das sorgt für eine hohe Reichweite.

Spontan nach Berlin
Interessanterweise fing ihr künstlerisches Schaffen ebenfalls mit einem Treppenhaus an. Die heute 70-Jährige wurde in Anröchte in Westfalen geboren. Sie absolvierte in Münster ein Studium für Kunst, Mathematik und Pädagogik. Dann arbeitete sie einige Jahre als Lehrerin an einer Grundschule in Schwelm nahe Wuppertal. Doch die Malerei fesselte sie immer mehr. So packte sie vor 39 Jahren ihren Koffer und zog nach Berlin-Kreuzberg, gleich hinter der Mauer. Dort kam sie in einem großen Mehrfamilienhaus bei einem Bekannten unter. Das Zimmer war klein, ein Atelier hatte sie nicht.
„Es war eine verrückte und kreative Zeit. Ich malte tagsüber und stellte nachts meine Werke im Treppenhaus aus. Es waren meist bunte Stadtansichten. So konnten wenigstens ein paar Menschen meine Bilder sehen“, blickt sie heute schmunzelnd auf ihre damalige Idee zurück.

Gute Lehrer für Lehrerin
Als ehemalige Lehrerin suchte sie sich natürlich gute Lehrer für ihre künstlerische Weiterentwicklung aus.
So folgte ein Studium bei Jens Hass. Sie nahm Unterricht bei Herbert Mondry, dem Vorsitzenden vom „Berufsverband Bildender Künstler Berlin“. Sie war oft als Gastmalerin an der „Hochschule der Künste Berlin“, der heutigen „Universität der Künste Berlin“, kurz „UdK“, zu sehen. Es ergaben sich nach und nach kleine Ausstellungen in Cafés oder Galerien. Hier schätzt sie, mit den Betrachtern ins Gespräch zu kommen.

Gedichte und Bücher
Dabei bemerkt sie, dass sie neben der Malerei ebenso von Poesie und Märchen inspiriert ist. Erste eigene Texte kommen gemeinsam mit ihren Gemälden aufs Papier.
1997 erscheint ihr erstes Buch „Tageszeiten/Jahreszeiten“. Es folgten noch weitere Veröffentlichungen wie „Der kleine Mond und der große Mond“ oder „Großer Grauer Elefant“. Sie entführt gern in eine Fantasiewelt. Ihre Gemälde lassen viel Raum für eigene Gedanken des Betrachters.

Innere Kunst
Elisabeth Lüchtefeld hat keine Vorbilder in der Malerei. Sie lässt ihrer Inspiration freien Lauf. Sie nutzt Öl und Acryl, bevorzugt kräftige Farben und große Motive. Sie liebt es auf der einen Seite wild und abstrakt. Farben und Formen mischen sich. Dabei bleibt das Motiv sichtbar. Andererseits fängt sie gern Atmosphären mit Licht und Schatten ein. So sind immer wiederkehrende Stadtmotive ihr Markenzeichen. Hier geht die Bandbreite von engen Gassen mit hohen Häusern bis zum Sonnenuntergang hinterm Eiffelturm. Sie war in Barcelona und Paris unterwegs, lernte dafür sogar die jeweilige Sprache.
Doch das heimische Berlin fasziniert sie ebenso. Dabei kam es zu einer besonderen Arbeit mit dem Namen „Grüne Serie“. Diese besteht aus 96 Einzelbildern von Pflanzen, die zu einer großen Fläche zusammengesetzt wurden. Die Studien dazu sind im Botanischen Garten in Berlin entstanden. Dazu folgten Ausstellungen unter anderem im „Museum für Asiatische Kunst“. Es war damals in Berlin-Dahlem und ist heute im „Humboldt Forum“ in Berlin-Mitte.

Atelier in Friedrichshagen
2004 findet sie eine kleine Wohnung und zieht nach Friedrichshagen. Im Hinterhaus, in einer Halle mit großen Fenstern, viel Licht und Platz, richtet sie ihr Atelier ein. Ein großer runder Holztisch, eine gemütliche Couch, ein kleiner Kocher für den Kaffee und jede Menge Staffeleien und Farben versetzen sofort in den Charme einer Künstler-Idylle.
Regelmäßig nimmt sie an den „Offenen Ateliers“ teil.
Elisabeth Lüchtefeld gibt gern ihr Wissen an „angehende“ Künstler weiter.
Und so könnte es sein, dass aus dem kleinen Friedrichshagen jetzt noch unbekannte Talente ihre große Entdeckung finden.

Erstellt: 2023